Ein Besuch im Waffelhaus…

Ein Besuch im Waffelhaus bei Solingen ist wie ein kleiner Ausflug in eine zauberhafte Welt voller Genuss und Gemütlichkeit. Schon beim Ankommen spürten wir die besondere Atmosphäre, das charmante Fachwerkhaus und der einladende Duft frisch gebackener Waffeln, der in der Luft lag. Es fühlte sich an, als würde die Zeit hier ein wenig langsamer vergehen.

Drinnen erwartete uns eine liebevoll gestaltete Einrichtung, die den Charme vergangener Zeiten einfing. Wir entschieden uns für die berühmte Bergische Kaffeetafel und das war eine großartige Entscheidung. Die Waffeln waren einfach himmlisch, goldbraun, knusprig und warm, mit einer großzügigen Portion Kirschgrütze, Sahne und einer Prise Puderzucker serviert. Dazu gab es eine Auswahl an frisch gebackenem Schwarz- und Roggenbrot, begleitet von herzhaften Belägen wie Käse und Wurst, aber auch süßen Klassikern wie Zuckerrübensirup und Honig.

Besonders schön war die Tradition des Kaffees, er wurde aus einer Dröppelminna, der traditionellen Kaffeekanne, serviert, was dem Ganzen eine nostalgische Note verlieh. Während wir uns durch die Köstlichkeiten probierten, konnten wir den Blick auf die umliegenden Wälder und Hügel genießen eine perfekte Kulisse, die den Moment noch besonderer machte.

Leider habe ich beim Fotografieren nicht richtig aufgepasst, aber das macht nichts. Solche Momente kann man oft gar nicht vollständig mit der Kamera einfangen, sie bleiben dafür umso schöner in der Erinnerung. Vielleicht ergibt sich ja beim nächsten Besuch eine neue Gelegenheit für ein paar schöne Bilder. Bis dahin bleibt die Erinnerung an diesen wunderbaren Tag und die kann ich euch wirklich nur ans Herz legen.
Liebe Grüße
Alfred

Geschichtswanderung: Bergbau und Zweiter Weltkrieg in Rösrath

Das kleine Städtchen Rösrath und der Bergbau der Grube Lüderich haben eine erstaunlich lange und spannende Geschichte. Tatsächlich wurde dort über 2.000 Jahre lang Bergbau betrieben, ein beeindruckendes Zeugnis einer uralten Tradition, die bis ins Römische Reich zurückreicht. Die Grube Lüderich war bis 1978 in Betrieb und spielte über Jahrhunderte hinweg eine zentrale Rolle in der Region, besonders für die Förderung von Buntmetallen wie Blei, Zink und Kupfer.

Heute sind in Rösrath noch zahlreiche Relikte aus der Bergbauzeit erhalten. Die alten Fördertürme, historischen Bergwerkshäuser und die Eingänge zu den Stollen (August-Stolen) erinnern an die Blütezeit des Bergbaus. Besonders eindrucksvoll ist das ehemalige Maschinenhaus, das den industriellen Charakter und die Geschichte der Grube erlebbar macht. Ein weiteres kulturelles Highlight ist der gut erhaltene Bunker, der nach dem Zweiten Weltkrieg zu einer kleinen Kapelle umgebaut wurde. Diese Kapelle, die einst als Schutzraum für knapp 20 Menschen diente, bietet heute Gläubigen eine stille Zuflucht und symbolisiert die Verbindung zwischen Geschichte und spirituellem Leben. Hier wird die Wandlung eines Ortes von Schutz und Verteidigung hin zu einem Raum des Glaubens und der Besinnung eindrucksvoll greifbar.

Ein besonderes Denkmal, das mit dem Bergbau verbunden ist, ist das Barbara-Kreuz. Es erinnert an die Schutzpatronin der Bergleute, die heilige Barbara, die traditionell für Schutz und Sicherheit unter Tage angerufen wurde. Das Kreuz steht symbolisch für den tiefen Glauben und die Verbundenheit der Bergleute mit ihrem gefährlichen Handwerk. Es ist nicht nur ein religiöses Zeichen, sondern auch ein Erinnerungsstück an die harte und gefährliche Arbeit der Menschen, die über Jahrhunderte den Bergbau in Rösrath geprägt haben.

die Bilder gibt es hier:

Liebe Grüße

Alfred

Kölner Karneval heute?

Was mich derzeit bewegt, ist die Frage nach unserer Tradition und unserem Brauchtum, besonders jetzt, wo der Karneval wieder vor der Tür steht. Nun, wie jedes Jahr am 11 im 11 um 11 Uhr 11 beginnt die närrische Zeit, und die Stadt erwacht aus ihrer „Fastenzeit“ des Karnevals.
Hat sich unser geliebtes Fest in Köln seit den 60er / 70er Jahren verändert, oder erleben wir noch immer ein echtes Volksfest, das von Tradition und kölschem Zusammenhalt geprägt ist? Viele fragen sich heute, ob der Karneval zu kommerziell geworden ist, ob große Bühnen, Sponsoren und teure Events den ursprünglichen Geist überschattet haben. Wo ist das Gefühl von „Drink doch ene met“ oder “ Echte Fründe ston zesamme“ geblieben, die Tradition, gemeinsam ohne große Erwartungen oder finanzielle Hürden zu feiern, ganz so wie früher in den kleinen Kneipen und auf den Straßen?
Und wie steht es um das „Bützen“, das unbeschwerte Küsschen, das zum kölschen Karneval einfach dazugehört? Ist es heute überhaupt noch möglich, sich in vertrauter Manier zu begegnen, oder stehen solche Traditionen inzwischen unter ständiger Beobachtung und kritischem Blick? Muss jede versehentliche Berührung oder ein schnelles Bützje – das eigentlich nur ein Ausdruck der karnevalistischen Freude und Herzlichkeit ist, mittlerweile als Grenzverletzung gewertet werden? Können wir in der heutigen Zeit überhaupt noch unbefangen feiern und trotzdem die persönlichen Grenzen des Einzelnen respektieren?
Wo findet man noch Orte und Veranstaltungen, die das authentische kölsche Brauchtum bewahren, fernab vom großen Trubel und den Touristenströmen? Gibt es Ecken und Gemeinschaften, in denen man diesen ursprünglichen Karneval noch spüren kann? Und wie könnte es den Kölnern gelingen, die jüngeren Generationen für das echte Brauchtum zu begeistern, bevor dieses im modernen Karneval endgültig untergeht?
Bin ich mit diesem Gefühl alleine, oder gibt es da draußen noch Kölsche, die das genauso sehen? Diejenigen, die den Verlust des ursprünglichen Karnevals spüren, wie erlebt ihr die Veränderungen? Findet ihr noch den „echten“ Kölschen Karneval, das Gefühl des Zusammenhalts, oder ist er für euch heute etwas völlig anderes?
Was denkt ihr: Hat der Karneval in Köln seine Seele noch, oder ist er heute einfach etwas ganz anderes geworden? Ihr könnt mir eure Meinung und Ansichten gerne im Kommentar hinterlassen, ich bin gespannt, wie ihr das seht!
Liebe Grüße
Alfred